Pastoralbüro
St. Dionysius
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St. Bernhard

Mitten in der „Katholikentagsiedlung“, deren Grundstein 1956 während des 77. Deutschen Katholikentags in Köln gelegt wurde, erhebt sich die Kirche St. Bernhard. Von außen zeigt sich das Gotteshaus in schlichter, klarer Form: rote Backsteinwände mit wenigen Fenstern, gekrönt vom markanten, runden Turm, der schon aus der Ferne ins Auge fällt.
Zwischen den dicht stehenden Reihenhäusern öffnet sich im Inneren ein weiter, lichtdurchfluteter Raum. Entworfen vom Kölner Architekten Fritz Lill und 1961 vollendet, ruht der Bau auf einem T-förmigen Grundriss. Zwei Leitgedanken prägten die Planung: Zum einen sollte die dem Zisterziensergründer Bernhard von Clairvaux geweihte Kirche in der schlichten Formensprache des Ordens gestaltet werden. Zum anderen sollte die Architektur das Bild einer Arche aufnehmen. Die im stumpfen Winkel gebrochenen Wände von Altar- und gegenüberliegender Langhauswand erinnern an den Rumpf eines Schiffes – Sinnbild für die Arche, die die ganze Schöpfung birgt. Am Eingang verweist ein Relief der Arche Noah von Elisabeth Baumeister-Bühler auf dieses Motiv. Auch die Fenster von Wilhelm Schmitz-Steinkrüger greifen das Thema Schöpfung auf: Der „Lobgesang der Jünglinge im Feuerofen“ (Dan 3,51–90) preist Sterne, Blumen, Fische, aber auch menschliche Errungenschaften wie Düsenjets oder Windräder. Im Westen befindet sich der leicht vertieft aufgestellte Taufbrunnen von Hein Wimmer, dessen Kupferdeckel eine Taube als Zeichen des Heiligen Geistes ziert. Wimmer schuf auch den Tabernakel. Die Orgel, 1967 von der Bonner Firma Klais erbaut, verfügt über 36 Register und drei Manuale; ihr kupferner, asymmetrischer Prospekt ist ein Blickfang im Raum.
Da der ursprüngliche Kirchenraum für die Gemeinde um St. Bernhard zu groß geworden war, wurde St. Bernhard zu einer „Depotkirche“ umgestaltet. Eine neu eingezogene Wand trennt nun den größten Teil des Kirchenschiffs ab. Die verbliebenen Seitenschiffe und ein Teil des Mittelschiffs bilden heute den aktiven Gottesdienstraum, dessen Haupteingang nun der frühere Nebeneingang ist. Der abgetrennte Bereich dient dem Erzbistum Köln als Lager für Ausstattungsstücke aufgegebener Kirchen.
Nach dem Umbau wurde der verkleinerte Kirchenraum am 1. Advent 2021 feierlich neu geweiht. Die liturgische Neugestaltung erfolgte in enger Abstimmung mit der Kunstkommission des Erzbistums Köln. Weihbischof Rolf Steinhäuser, zu dieser Zeit Apostolischer Administrator des Erzbistums, segnete die neu geschaffenen Prinzipalstücke, die seither das Zentrum des liturgischen Feierns in St. Bernhard bilden. In seiner Ansprache erinnerte er an die Grundlagen des Christseins und die in der Taufe begründeten Dienste, die in der regelmäßigen Feier der Eucharistie ihren Ausdruck finden.
Das Tabernakelgitter aus Bronzeguss mit goldenen Spitzen, das den „Brennenden Dornbusch“ (Offenbarung Jahwes gegenüber Mose) darstellte, wurde entfernt, um den Tabernakel mit dem Ewigen Licht besser in die Neugestaltung zu integrieren. Die Bänke sind nun in einem Halbrund um den Altar angeordnet, um die räumliche Nähe zwischen Gemeinde und liturgischem Geschehen zu betonen. Der Altarhügel und der Marmoraltar wurden nach der Profanierung entfernt; die Reliquien der Heiligen Ursula und Gereon fanden in einem neuen Altar der Kirche St. Laurentius in Bergisch Gladbach ihren Platz. Der Altarbereich und die Taufkapelle wurden mit beigefarbenen Feinsteinzeugplatten hervorgehoben.
Die ehemalige Beichtstuhlnische beherbergt heute die Reliquie des heiligen Bernhard in einem neuen Reliquiar. Die neuen Prinzipalstücke, Altar und Ambo, entwarfen Prof. Thomas Torkler und Christoph Münks. Ihre klare Formensprache und das Material Stahl, dessen bräunliche Farbgebung auf das bronzegussene Rundkreuz an der Rückwand des Altarbereichs verweist, verbinden zeitgenössische Gestaltung mit symbolischer Tiefe. Die Orgel wurde für den verkleinerten Kirchenraum neu intoniert, um ihre Klangwirkung optimal auf den Raum abzustimmen.
